Der Törnablauf

So, Du hast Dich also zum Mitsegeln entschlossen, bist ins kalte Wasser gesprungen und hast einen Kojencharter-Segeltörn gebucht!

Da die meisten Leute ihren Urlaub in vollen Wochen nehmen, hat es sich eingebürgert, dass die Törns immer von Samstag bis Samstag gehen.

Anreise

Die Anreise organisiert bei den meisten Veranstaltern jeder für sich.
Der Skipper wird, wenn er nicht schon länger an Bord ist, am Anreisetag normalerweise und wenn nicht ein Piloten- Bahn- oder sonstiger Streik es verhindert, bis gegen 14:00 Uhr an Bord oder zumindest vor Ort sein.
Da viele Veranstalter von Kojencharter-Segelreisen mit Charterbooten arbeiten und der Skipper daher evtl. selbst neu auf dem Boot ist, muss er es einem gründlichen Check unterziehen. Wenn er damit noch nicht fertig ist, wenn du eintriffst, kannst Du ihm dabei zur Hand gehen.

Wenn dann mindestens so 2 oder 3 Mitsegler eingetrudelt sind, geht es an den Einkauf des Proviants. Als Hilfe könnt Ihr Euch hier eine Einkaufsliste herunterladen und ausgedruckt mit auf den Törn nehmen.
Wenn dann alle an Bord sind und Ihr die Kabinen verteilt habt, wird bei vielen Veranstaltern ein Crewvertrag abgeschlossen, der das Zusammenleben an Bord regelt.

Bordkasse

Die Nebenkosten des Segeltörns werden üblicherweise aus einer Bordkasse bezahlt, die Ihr zu Törnbeginn einrichtet (und dazu einen Kassenwart benennt). Zu den Törnnebenkosten gehören:
Der Skipper zahlt in der Regel nicht in die Bordkasse ein, wird aber aus ihr mitverpflegt. Wie hoch die Einlage pro Person ist, ist natürlich stark vom Revier und von Euren Ansprüchen (selbst kochen vs. essen gehen etc.) abhängig. Ein Richtwert sind so 150 bis 250 Euro pro Person und Woche.

Anschließend gibt es eine allgemeine Bord- und eine Sicherheitseinweisung. Je nachdem, wie Ihr wollt, kann man dann etwas kochen oder aber essen gehen. Am nächsten Morgen folgt nach einem leckeren Frühstück der 2. Teil der Sicherheitseinweisung, falls man damit am Vortag noch nicht fertig geworden ist.

Dann geht es auch schon los.

Da wir als Segler vom Wetter abhängig sind, ist es nicht immer sinnvoll, eine vorab festgelegte Route zu fahren. Man wird also von Tag zu Tag gemeinsam beschließen, wo es hingehen soll. Während des Törns wird wird üblicherweise tagsüber gesegelt und je nach Euren Wünschen entweder in einer Marina am Steg oder in einer Bucht vor Anker oder an einer Boje übernachtet.
Auf manchen Törns wird auch mal nachts gesegelt. Das geht aber nur, wenn es 1. alle wollen und 2. mindestens einer der Mitsegler über einen Segelschein und genügend Erfahrung verfügt, um eine Wache führen zu können.
Am letzen Segeltag (das ist normalerweise der Freitag) kommt man dann am späten Nachmittag wieder im Heimathafen an. Dann wird an der Tankstelle der verbrauchte Dieselkraftstoff ersetzt und das Boot gemeinsam in einen übergabefähigen Zustand gebracht (es muss nicht geputzt werden, das besorgen die Profis im Rahmen der Endreinigung). Ihr könnt dann noch an Bord übernachten und am nächsten Morgen zum Flughafen aufbrechen.

Die Sicherheitseinweisung

„Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten Sie jetzt mit den Sicherheitsvorkehrungen an Bord unseres Flugzeugs vertraut machen….“ Kennt jeder, hat jeder schon X-Mal über sich ergehen lassen und fast alle haben auch schon mal die Sinnhaftigkeit in Frage gestellt.

Auf dem Boot seid Ihr aber keine Passagiere, sondern Ihr seid aktiv an der Bedienung des Bootes beteiligt und deswegen kommen wir mit einem 2-Minuten-Video nicht hin. Vielmehr sollte jeder über die wesentlichen Sicherheitsvorkehrungen an Bord Bescheid wissen und diese Dinge auch verinnerlichen. Daher dauert so eine Einweisung, wenn sie ordentlich gemacht wird, mindestens 2 Stunden, oft auch länger.

hier findet Ihr eine Checkliste, wie ich sie auf meinen Törns verwende. Insbesondere werdet Ihr mit der persönlichen Sicherheitsausrüstung (Rettungswesten, Lifebelts), den Sicherheitseinrichtungen des Bootes (Feuerlöscher etc.) sowie der Bedienung des Bord-WCs und der Gasanlage vertraut gemacht.